Workshop mit Philip Schlaffer im 8. Jahrgang
Die Arnesboken-Schule hatte Philip Schlaffer im Rahmen der Präventionswoche eingeladen, mit der in jedem Jahr die Schule beginnt. Diese Präventionswoche bietet den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, sich Gedanken über ihr Zusammenleben an der Schule (5.+6. Jahrgang), ihren Weg ins Erwachsenwerden (7.-9. Jahrgang) und über Rassismus und Diskriminierung (10. Jahrgang) zu machen und sich auch mit externen Referenten und Referentinnen auszutauschen.
Bei seinen Schulbesuchen beschreibt Schlaffer eindrucksvoll, berührend und beklemmend seinen eigenen Weg in den Rechtsradikalismus und die organisierte Kriminalität und ruft die Schülerinnen und Schüler dazu auf, den Wert der Demokratie zu erkennen und sich nicht radikalisieren zu lassen.
Schonungslos berichtet er von eigenen Verfehlungen und Straftaten und streut viele Informationen zu strafrechtlichen Aspekten ein.
Durch doppelte Entwurzelung in der Jugend (mit 10 Jahren Umzug von Stockelsdorf nach England, mit 14 Jahren wieder zurück) findet er aus Einsamkeit auf der Suche nach Freunden Halt in rechtsradikalen Gruppierungen. Die dort gelebte Kameradschaft stellt sich im Nachhinein allerdings nicht als echt heraus.
In diesem Milieu entwickelt er sich in Mecklenburg zum Staatsfeind Nr. 1, verbreitet Gewalt und Terror und wartet auf den Tag, an dem die Rechtsradikalen den Staat mit Waffengewalt übernehmen.
Ein längerer Gefängnisaufenthalt gibt ihm die Chance sich zu besinnen – er bricht radikal mit seiner Vergangenheit und entwickelt verschiedene Aufarbeitungsstrategien für diese Zeit.
So geht er unter anderem in Schulen und sensibilisiert Jugendliche von 10 bis 14 Jahren für die Themen Demokratie und Radikalismus und betreibt einen YouTube-Kanal, auf dem er seine Botschaften verbreitet und zu aktuellen Themen Stellung nimmt.
Sein Appell an die Jugendlichen lautet: Hass und Hetze sind keine Meinung, lasst euch nicht radikalisieren, Extremisten wollen die Demokratie kaputt machen; diese bedeutet aber Freiheit – lasst euch diese nicht wegnehmen!
Unterstützt wird Philip Schlaffer in seiner Aufklärungsarbeit durch die Dräger-Stiftung.
Textquelle: SR